Programmieren mit KI:Wie sich die Softwareentwicklung verändert

Entwickler im Wandel

Künstliche Intelligenz verändert unsere Art zu arbeiten – auch und besonders in der Softwareentwicklung. Was gestern noch Tage dauerte, entsteht heute innerhalb weniger Minuten. Bedeutet das, dass wir bald keine Entwickler mehr brauchen? Ganz sicher nicht. Aber die Rolle des Entwickelns wandelt sich grundlegend. Am Beispiel eines inklusiven, KI-gestützten Lernspiels zeigen wir, wie sich Programmieren mit KI anfühlt – und warum technisches Verständnis nach wie vor entscheidend bleibt.

Programmieren mit KI – ein reales Praxisbeispiel

Ein analoges Kartenspiel, entwickelt zur Vermittlung des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes, wurde fast vollständig mithilfe von KI digital umgesetzt.
Das Spielprinzip: Gesucht werden Kartenpaare – bestehend aus einer Darstellung mit einer digitalen Barriere und der passenden barrierefreien Alternative. Das Spiel sensibilisiert auf spielerische Weise für das Thema digitale Inklusion.

Zu jedem Paar gehört ein kurzer Infotext, der die jeweilige Barriere erklärt und Lösungsansätze aufzeigt. Beim Spielen können diese Erklärungen gezielt eingeblendet werden.


Technisch realisiert mit KI-Unterstützung:

  • Spielmechanik in JavaScript
  • Headless-Architektur: Karten werden aus einem Medienordner dynamisch geladen
  • Zwei Spielmodi: Einzelspiel oder lokales Duell
  • Spielumfänge wählbar (z. B. 4, 6 oder 8 Kartenpaare)
  • Textinformationen zu jedem Kartenpaar im Spiel abrufbar
  • WCAG-konforme Gestaltung mit Tastatursteuerung und Kontrastoptionen

Das Spiel „Barrierefreiheits-Memo“ zeigt: Mit KI lassen sich funktionale digitale Lernformate schnell umsetzen. Vorausgesetzt, man hat ein gutes Konzept und weiß, wie man KI richtig einsetzt.


Das fertige Barrierefreiheits-Memo ist online spielbar unter:

memo.pluswerk.digital

Screenshot des Barrierefreiheits-Memos.

Von Mike Streibl

22.04.2025, 16:34 Uhr

Lesezeit: ca. 4-5 Minuten

 

Weitere Informationen und Links

Was KI beim Programmieren heute leisten kann

Moderne KI-Modelle wie GPT-4 oder GitHub Copilot schreiben heute funktionsfähigen Code, interpretieren Anforderungen, schlagen technische Lösungen vor oder helfen beim Refactoring. Besonders in der Konzeptions- und Prototyping-Phase sind sie extrem wertvoll:

  • Erste Versionen in kurzer Zeit realisieren
  • Ideen und Spielmechaniken schnell testen
  • Wiederkehrende Aufgaben effizient automatisieren

Wichtig: Die Qualität der Ergebnisse hängt stark von der Qualität der Eingaben ab. Wer Anforderungen klar formulieren und technische Zusammenhänge verstehen kann, holt deutlich mehr aus KI-gestützter Entwicklung heraus.

Bedeutet das das Ende des klassischen Programmierens?

Ganz klar: Nein.
Aber die Rolle verändert sich. Es geht weniger um das manuelle Schreiben jeder Codezeile – und mehr um das strukturierte Denken in Systemen, die Formulierung von Anforderungen und das kritische Prüfen von KI-generierten Lösungen.

Was Entwickler weiterhin leisten müssen:

  • Anforderungen in klaren Konzepten strukturieren
  • Benutzerfreundlichkeit, Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit mitdenken
  • Code validieren und auf Sicherheit und Wartbarkeit prüfen

Was KI bereits gut übernimmt:

  • Standard-Logiken
  • Routinemuster und technische Vorschläge
  • Erste Umsetzungen von UI-Elementen und Spielmechaniken

Neue Kompetenzen, die jetzt zählen

Die wichtigste Fähigkeit im Umgang mit KI: präzise Kommunikation.
Wer eine gute Idee hat, diese klar formuliert und technisch denkt, kann mit KI schnelle Fortschritte erzielen – wie das Barrierefreiheits-Memo eindrucksvoll zeigt.

Gefragt sind:

  • Technisch-konzeptionelles Denken
  • Kommunikationsfähigkeit im „Prompting“
  • UX-Verständnis und Zielgruppenorientierung
  • Grundlegendes Wissen über Webtechnologien und Architektur

Diese Skills helfen nicht nur beim Entwickeln – sondern auch beim Einschätzen, ob ein KI-Ergebnis brauchbar oder verbesserungswürdig ist.

Fazit: KI ersetzt nicht – sie erweitert

Künstliche Intelligenz ist ein mächtiges Werkzeug. Sie erweitert die Möglichkeiten von Entwickler, beschleunigt Prozesse und erlaubt kreative Spielräume. Aber sie funktioniert nur im Zusammenspiel mit klaren Zielen, fundiertem Wissen und menschlichem Urteilsvermögen.

Das Projekt memo.pluswerk.digital zeigt es deutlich:
Die KI hat den Code geliefert. Doch Idee, Spielkonzept, Barrierefreiheit und Nutzerführung – das bleibt in menschlicher Hand. Und das ist gut so!

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